06 Mai 2025 Der Weg hin zu einer europäischen KI
Neben dem Verlust von Datensouveränität birgt die Abhängigkeit von außereuropäischen KI-Diensten für Europa eine Reihe erheblicher Risiken, die wirtschaftliche, technologische, sicherheitspolitische und gesellschaftliche Dimensionen haben: Sicherheitsrisiken und Cyberangriffe, die Abhängigkeit von Geschäftsmodellen und Standards Dritter, Marktkonzentration und Monopolbildung oder auch – durch das Fehlen eigener Expertise – ein signifikanter, zunehmender Wertschöpfungsverlust. Es wird immer deutlicher sichtbar, dass eine stärkere technologische Eigenständigkeit von zentraler Bedeutung ist, um diese Risiken zu minimieren und die Zukunftsfähigkeit Europas zu sichern.
Nicht nur unter Berücksichtigung der aktuellen weltpolitischen Situation sollte Europa zusehen, die Kontrolle über kritische Infrastrukturen und Daten zu behalten und damit europäische Interessen sowie Werte zu schützen. Die EU-KI-Verordnung (KI-VO) schafft hierfür bereits einen einheitlichen Rechtsrahmen, der Innovation fördert und gleichzeitig Risiken für Gesellschaft und Grundrechte minimieren sollte; so das Ziel. Eine gemeinsame Plattform könnte ausserdem die Harmonisierung und Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten fördern.
Eine eigene europäische KI-Plattform ist daher aus meiner Sicht nicht nur eine strategische Notwendigkeit, sondern auch ein entscheidender Motor für Innovation, Wettbewerbsfähigkeit und die Wahrung europäischer Werte. Sie stärkt die technologische Souveränität, fördert wirtschaftlichen Fortschritt und bietet die Möglichkeit, KI im Sinne der europäischen Gesellschaft zu gestalten.
Einige Quellen zu diesem Thema:
Bitkom: „KI-Nutzung boomt – aber die Angst vor Abhängigkeit vom Ausland ist groß“
Enterprise Europe Network: Aktionsplan „KI-Kontinent“: EU-Kommission stellt umfassende KI-Strategie vor
Schwäbische: „Eine europäische KI macht uns technologisch souverän“
Quelle: Midjourney / Prompt: J. Novotny